Klanglandschaft, diese könnte zum Beispiel der Straßenverkehr sein. Signals (Signallaute) sind klar konturierte Laute. Meist sind es Warnzeichen: Glocken, Pfeifen, Hörner, Sirenen u.ä.. Die dritte Komponente bilden die Soundmarks (Orientierungslaute). Sie sind ortsspezifisch und verleihen einer Soundscape ihren akustischen Wiedererkennungswert. Die Verbindung von Sound und Landmark, zu diesem neuen Begriff Soundmark macht die Verknüpfung von Klang und einem bestimmten Ort sehr deutlich.
Das in der Ausstellung bereitgestellte Klangarchiv macht hörbar, das Bremen eine Vielseitigkeit an Klängen bietet, die bei erstem Hinhören nicht sofort wahrgenommen werden. Gemäß einer Umfrage der Bürger wurde deutlich, dass das Klangbild sehr einseitig empfunden wird. Die Untersuchung von drei charakteristischen Orten in Bremen lässt feststellen, dass nicht nur die Straßenbahn akustische Dominanz einnimmt, sondern zum Beispiel auch immer wieder Baustellenlärm. Zur Zeit beeinträchtigt dieser die Klanglandschaft an der Domheide/Marktplatz. Um diese Orte akustisch aufzuwerten gilt es störende Klänge aus der Soundscape zu entfernen. Andererseits werden im Bereich der Schlachte und am Europahafen positive und identitätsstiftende Klänge in die Soundscape eingebettet. Durch unterschiedliche Eingriffe anhand von Materialien und Plattformen werden die Klanglandschaften nachhaltig verändert.
// Stadt kann auch anders klingen //
Das Projekt basiert auf der Frage “Wem gehört die Luft?”. Betrachtet man dieses Element näher, besteht es aus vielen kleinen Molekülen. Sogenannte Schallwellen erzeugen durch Verdrängung der Luftmoleküle den Klang. Im Allgemeinen wird der Klang als Schall bezeichnet, er verhält sich je nach seinem Umfeld unterschiedlich. Neben direkter Schallübertragung kann der Klang absorbiert, reflektiert oder gedämmt werden. Der Klang erfüllt die Luft und die Luft erfüllt die Stadt.
Bei der Gesamtheit der Klänge einer Stadt spricht man von Stadtakustik. Diese befasst sich mit der Vielfalt an akustischen Ereignissen, die man typischerweise in einem urbanen Umfeld vorfindet, wie zum Beispiel Straßen- und Flugverkehr, akustische Signale, Menschen-, Musik-, Naturgeräusche und Baulärm. Durch architektonische Eingriffe lassen sich diese Ereignisse beeinflussen. Profilierte Oberflächen schlucken den Schall, konkave Formen sorgen für bessere Schallabsorbierung und versetzte Gebäudekonstellationen haben die Wirkung einer Lärmschutzwand. Mit diesen und weiteren Operatoren lässt sich das Klangbild einer Stadt also bewusst lenken.
Die akustischen Ereignisse können unterschiedlichen Komponenten zugeordnet werden, die helfen die individuelle Klanglandschaft (aus dem engl. Soundscape) eines Ortes zu analysieren. Geprägt wurde der Begriff Soundscape von dem kanadischen Komponisten und Klangforscher R. Murray Schafer, der 1971 das “World Soundscape Project” ins Leben rief. Schafer klassifiziert die Klanglandschaft in drei Hauptmerkmale: Keynote, Signal und Soundmark. Die Keynote bezeichnet den Grundton, die Basis der
SOUND OF BREMEN
INTERSPACE - WEM GEHÖRT DIE LUFT ?
AUSSTELLUNG
CITYLAB - HANSEATENHOF 9
01.07. - 17.07.2016
MO - SO 10 - 18 UHR